Intelligenz und Lernstörungen
- 29.05.2018
Die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Lernstörungen begann bereits Ende des 19. Jahrhunderts, als erstmals in Fachzeitschriften Fälle von Kindern beschrieben wurden, die trotz augenscheinlich normaler Intelligenz ungewöhnlich große Probleme beim Schriftspracherwerb aufwiesen (z. B. Morgan, 1896).
Bis heute sind allerdings alle Versuche, spezifische Störungen des Erwerbs schulischer Fertigkeiten, insbesondere der Schriftsprache, in allgemein akzeptierte diagnostische Kategorien zu fassen, von Grabenkämpfen zwischen verschiedenen Disziplinen und Interessengruppen geprägt. Vor allem die Rolle der Intelligenz ist hierbei stark umstritten. In Deutschland tritt dieser Konflikt unter anderem in den 2015 von der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie veröffentlichten Leitlinien zur Diagnostik von Lese-Rechtschreibstörungen zutage....