Anwendungsbereich
Die Psycholinguistische Analyse kindlicher Aussprachestörungen (PLAKSS-II) kann bei Kindern zwischen 2;6 und 5;11 Jahren eingesetzt werden. Das Verfahren kann als Einzeltest
- zur Diagnose von Aussprachestörungen und Planung von ursachenorientierter Therapie, sowie
- zur Früherkennung eines Risikos für Aussprachestörungen (Screeningbefund) eingesetzt werden.
PLAKSS-II ist ein Diagnostikmaterial für Kinder mit Aussprachestörungen und kommt im Alltag von Logopäden/Sprachtherapeuten zum Einsatz.
"Die PLAKSS (...) kann aber auch in ihrer Screening Variante im Bereich der Prävention, z. B. bei Sprachstanderhebungen im Kindergarten oder bei den U-Untersuchungen beim Kinderarzt eingesetzt werden. Ein Protokollbogen für Letzteres ist gerade in der zweiten Probephase und wird in Kürze verfügbar sein." A. Fox-Boyer.
Das Verfahren
Die PLAKSS-II ist ein Testverfahren in Form eines Bilderbenennverfahrens, mit dem sich die Aussprachefähigkeiten eines Kindes überprüfen lassen. Es stehen dabei zwei verschiedene Materialien zur Verfügung:
- PLAKSS - Hauptbefund zur Diagnosestellung und Ableitung von Therapieansätzen und Zielen.
- PLAKSS - Inkonsequenztest zur Überprüfung der Wortrealisationskonsequenz.
- PLAKSS - Screening (identisch mit Inkonsequenztest).
Anhand zweier Untertests ist es möglich, die Aussprachekompetenzen eines Kindes zu ermitteln und diese hinsichtlich des Klassifikationsmodells nach Dodd (1995) zu interpretieren. Basierend auf dem Modell leitet das Verfahren dann zu den entsprechenden, notwendigen und störungsspezifischen Therapieansätzen hin.
Für die Neuauflage wurden sowohl die Testitems, das Bildmaterial als auch die vielfältigen Auswertungsbögen grundsätzlich überarbeitet, so dass sie dem aktuellen Forschungsstand entsprechen. Die Praktikabilität des Verfahrens wurde über mehrere Jahre in der logopädischen Praxis erprobt.
Zusätzlich zum Hauptmaterial steht dem Untersucher weiterhin das PLAKSS-II-Screening zur Verfügung, mit Hilfe derer eine grobe Einschätzung der kindlichen Ausspracheentwicklung möglich ist.
Reliabilität
Eine Studie an 30 Kindern erfasste die Zuverlässigkeit der Risikoermittlung mit dem PLAKSS-Screening wurde mit Hilfe ermittelt. Es ergab sich eine 100-prozentige Übereinstimmung. Alle Kinder, die ein Risiko zeigten, zeigten eine Aussprachestörung, alle Kinder ohne Risiko waren symptomfrei.
Normen
Es liegen Normen für die Altersgruppen 2;6 Jahre bis 5;11 Jahre (1 Jahr nach Abschluss der Ausspracheentwicklung). Eine repräsentative Stichprobe der Bevölkerung der Bundesrepublik Deutschland liegt vor (N = 646).
Charakteristika und Vorzüge
- Bilderbenennverfahren.
- Repräsentative und umfassende Normierung für Deutschland (N = 646).
- Attraktive, einfach handhabbare Testmaterialien.
- Durchschnittliche Dauer: 5 Minuten (Screening) und 15 bis 20 Minuten (Test).
- Auswertungshilfen und Protokollbögen vorhanden.
Version für Österreich und die Schweiz
Für Österreich und die Schweiz liegen separate Versionen vor, die entsprechende landestypische Wörter und Aussprache berücksichtigen. Dafür wurden die im Gesamtsatz enthaltenen Bildkarten und Protokollbögen angepasst.